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Text Antje Gonzalez vom 5.Oktober 2020, Original in englischer Sprache.

Marianne Stang, Koordinatorin des EU-Projekts Bobbin Lacee

Am 1. Oktober 2020 haben wir eine der erfolgreichsten Spitzenklöpplerinnen der letzten Jahre in Europa verloren: Marianne Stang. Sie ist seit 1982 Spitzenklöpplerin und wurde vom Deutschen Klöppelverband e.V. zur Klöppellehrerin ausgebildet. Von 1986 bis 1992 war sie dessen stellvertretende Vorsitzende und von 1992 bis 1998 dessen Vorsitzende.

Nach dem Ausscheiden aus diesem Amt gründete sie zusammen mit ihrer Schwester Anneliese Wienands den Verein Forum Alte Spitze GbR, dessen Ziel es ist, durch Kurse und Seminare Spitzen zu fördern und zu verbreiten, durch Exkursionen im In- und Ausland das Wissen über die Spitzenkunst zu erweitern und durch Sammlungen wertvolle Spitzen zu erwerben. Diese Sammlungen stehen für Ausstellungen zur Verfügung.

Darüber hinaus hat Marianne Stang an zahlreichen Erasmus-Projekten teilgenommen und ist die Koordinatorin unseres Bobbin Lacee-Projekts, an dem wir derzeit arbeiten. Von Anfang an war sie über den Umfang des Projekts besorgt und fragte uns, ob es zu viel Arbeit für uns sei. Und ja, wir geben zu, es ist eine Menge Arbeit. Aber wir alle Beteiligten sind sicher, dass wir am Ende stolz darauf sein werden, dass wir es geschafft haben. Wir leisten eine großartige Arbeit, die der Nachwelt erhalten bleiben wird, und das verdanken wir Marianne Stang, die uns zur Teilnahme gedrängt hat. 

Wir sind von unserer Marianne verwaist. Wenn ich während des Projekts an sie denke, fällt mir ihre Begrüßung bei der Auftaktveranstaltung in Übach-Palenberg (Deutschland) ein - wie viele Reisen sie unternommen hat, um uns von einem Ort zum anderen zu bringen! Und dann in Wien, wo sie uns mit einem mit Dias illustrierten Vortrag über die Entwicklung der Spitze sprachlos machte. Und in Scanno kann ich sehen, wie sie die Wiederbegegnung mit italienischen Spitzenklöpplerinnen, die sie bereits kannte, genoss. Und schließlich in Prag, wo wir sahen, wie sie müde war, sich aber darüber freute, dass wir alle von denen, die uns unterrichteten, begeistert waren.  

Es war immer eine Freude, an ihrer Seite zu sein, denn sie hatte immer etwas zu sagen. Sie wusste über alles Bescheid und war großzügig im Teilen. Eine engagierte Lehrerin.

Beenden wir das Projekt, indem wir unsere Herzen zu Ehren von Marianne vereinen. Wir werden dafür sorgen, dass "ihr" Projekt zu einem erfolgreichen Abschluss kommt. Anneliese Wienands und Elda Gantner werden nun die Koordination übernehmen.

Das folgende Sprichwort bleibt: "Gute Freunde sind wie Sterne. Auch wenn man sie nicht immer sieht, weiß man, dass sie da sind". Und jetzt ist Marianne dieser Stern, der uns führen wird, so wie sie es bis jetzt getan hat. Von hier aus senden wir ihr eine herzliche Umarmung und versprechen, nichts unerledigt zu lassen.

Marianne Stang ist für uns alle unerwartet am 01.10.2020 verstorben. Sie hatte noch so viele Pläne zum Thema Spitze.

Ich glaube, ihr Wunsch für die Zukunft wäre, dass sich viele die Liebe zur Spitze und die Freude am Klöppeln erhalten und an andere Menschen weitergeben.

Anneliese Wienands