Forum Alte Spitze
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Vorbemerkungen von Antje Gonzalez

Vom 27. November bis zum 1. Dezember 2020 hat die Klöppelgruppe in Spanien den ausländischen Teilnehmern des Projekts nahegebracht, wie man eine der vielen verschiedenen Arten von Spitzen, die in diesem Land hergestellt werden, anfertigt, nämlich eine verzierte Bandspitze aus der Extremadura. Nachdem das Treffen, das im Juni 2020 in Alcalá de Henares (Madrid) stattfinden sollte, verschoben werden musste, wurde beschlossen, dass es virtuell durchgeführt werden muss. Das spanische Team ist darauf vorbereitet, von Angesicht zu Angesicht zu unterrichten, und diese Änderung würde einige Schwierigkeiten mit sich bringen, die zu der bereits komplexen anfänglichen Herausforderung hinzukommen würden.


Die Vorbereitung, die dieser Kurs für das spanische Team bedeutet hat, war "großartig", um die Wahrheit zu sagen. Keiner der Lehrer hatte irgendwelche Erfahrungen im Online-Unterricht. Aber jetzt kann man mit Stolz sagen, dass der Kurs ein Erfolg war, und dass, obwohl weder virtueller Unterricht noch große Gruppen im Bereich Klöppeln ideal sind, sie doch möglich sind.


Es wurden insgesamt 4 Gruppen gebildet. Jede Gruppe bestand aus zwei Lehrern, die 10/11 ausländische Lernende aus 6 verschiedenen Ländern nach einem anderen Muster unterrichten sollten. Obwohl Englisch die gemeinsame, für das Projekt nötige Sprache ist, bestand eine der größten Schwierigkeiten darin, dass nur 50 % es tatsächlich sprechen oder verstehen. Diese Herausforderung wurde mit der Bereitschaft und Zusammenarbeit aller überwunden.


Um sicherzustellen, dass alles gut läuft, war der Unterricht sehr gut vorbereitet worden, unter Berücksichtigung aller Möglichkeiten, die auftauchen könnten, wie z.B. der Absturz des Netzwerks, die womöglich schlechte Qualität der von den Lernenden gesendeten Bilder, das Problem der verschiedenen Sprachen, die unterschiedlichen Niveaus der Lernenden... Die Lehrer hatten Diagramme der kompletten Stücke und aller Bereiche möglicher Schwierigkeiten gezeichnet, und sie kannten die zu lehrende Technik genau. Und sie kannten die Stücke fast auswendig!

Für den Unterricht und die Besprechungen wurde eine Google Meet-Plattform verwendet. Hier waren alle Gesichter zu sehen und die Fragen wurden gestellt und beantwortet. Es war eigentlich ein virtuelles Klassenzimmer. Der Grund für die Wahl von Meet war, dass es keine Installation erforderte und somit für jeden leicht zugänglich war. Darüber hinaus wurde das Jamboard, die digitale Tafel von Google, verwendet. Diese Tafel wurde mit den Lernenden geteilt, die ihre Fortschritte mit Fotos per E-Mail oder WhatsApp schickten. Auf dem Board wurden sie vergrößert dargestellt und es war einfach, auf Fehler hinzuweisen. Manchmal wurden diese Korrekturen schriftlich vorgenommen, wobei automatische Übersetzer verwendet wurden, damit sich alle gegenseitig verstehen konnten.


Der Kurs endete am 1. Dezember. Es war ein sehr anstrengender Kurs aber alle waren glücklich, dass sie es geschafft haben, einen qualitativ hochwertigen Kurs zu halten. Dank der Teamarbeit war der Kurs ein Erfolg. Denn etwas so Großes kann nicht von einer Person allein gemacht werden. Wir ermutigen andere Klöpplerinnen, zusammenzuarbeiten... Es ist nicht einfach, aber es ist möglich.


Das spanische Organisationsteam möchte an dieser Stelle Carolina de la Guardia (Barcelona) für ihre Hilfe mit den Mustern, den Tricks und den Fotos ihrer Spitzen danken; Cristina (Barcelona) für die Fotos der Spitzen ihrer Mutter Josefa Jiménez; den Klöpplerinnen von La Giralda (Sevilla) und denen von La Garriga (Barcelona) für die Fotos ihrer Spitzen und die entsprechenden Informationen. Sie alle haben auch gezeigt, dass Zusammenarbeit wichtig ist, wenn wir vorankommen wollen.

                                                                                   Übersetzung Elda Gantner und Lothar Stang